Bleib, bis die himmelhochjauchzende Verliebtheit vorbei ist.
Bis du spürst, ob ihr gemeinsam ebenso tief hinabsteigen könnt, wie hinauf.
Und wenn ihr das nicht könnt, dann danke für die schöne Zeit und geh.
Für laues, ungesagtes, halbherziges und komfortable Kompromisse bist du nicht hier.
Und vergiss nicht, auch für die Enttäuschung zu danken, falls du Erwartungen hattest.
Sie zeigen dir, dass du noch immer auf etwas wartest, statt hier und jetzt zu lieben.
Bleib, bis du genau spürst, du kannst nicht mehr weiter.
Jetzt gerade.
Oder in diese Richtung.
Weil es zu sehr schmerzt.
Oder weil es nicht deine Richtung ist.
Und weil man manchmal erst gehen muss, damit man bleiben kann.
Bleib, solange da Liebe ist.
Denn wo Liebe ist, ist Raum, wo Dinge sich ent-wickeln dürfen.
Die du eingewickelt hast in nachtschwarzes Geschenkpapier.
Weil der Stern, der du bist, im Dunkeln besonders schön leuchtet.
Bleib, auch wenn es dunkel wird.
Wenn es weh tut, reibt und schmerzt.
Wenn du dich wund fühlst und ungeliebt.
Ertappt, nicht gesehen, klein und unwürdig.
Wie willst du das Licht anknipsen, wenn du die dunklen Räume deines Hauses nicht kennst?
Bleib, auch wenn es dir zu klein scheint.
Denn genau im Kleinsten
zeigt sich so oft deine wahre Größe.
Bleib, bis es zu eng wird.
Wenn der Drang, das Trauma zu beschützen,
größer ist als die Liebe und der Wunsch, zu wachsen.
Dann geh aus Liebe.
Liebe zu dir.
Alles geschieht zur vorgesehenen Zeit.
Und wann es vorgesehen ist, obliegt nicht dir.
Bleib, bis du ganz entspannt gehen kannst.
Weil du das Geschenk empfangen hast.
Weil der andere das Geschenk empfangen hat.
Es kommt nicht darauf an, wie lange du bleibst-
einen Augenblick oder ein Leben lang.
Sondern ob du das Geschenk empfangen hast.
Und ob du das Geschenk empfangen hast, siehst du daran, dass du ganz entspannt gehen kannst.
Bleib, bis du gehen musst.
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