Fühlst du dich auch manchmal müde, leer, einsam, deprimiert und ängstlich?
Hast du manchmal das Gefühl, dass du dich ständig abstrampelst und nie kommt was bei raus?
Kommst du an manchen Tagen kaum aus dem Bett raus, bist total erschöpft, ausgepowert und hast einfach null Bock auf gar nichts?
Erscheint dir Leben manchmal total sinnlos und es kommt dir vor, als wärst du im falschen Film?
Kriegst du Brechreiz von all dem Gelaber über hei Frikwenzis, tschußi gouldn goddesses, lav änd leit, se reit maindset, mun änärtschi, ä nju wörld änd hau tu liv jur best laif?
Und genau hier komme ich ins Spiel!
Ich verrate dir jetzt nämlich, wie all das bald der Vergangenheit angehört, was du dagegen unternehmen kannst und was WIRKLICH hilft:
NICHTS.
Das ganze nennt sich LEBEN, entwickelt sich tatsächlich ganz ohne dein Zutun weiter, genau wie du auch, wird für immer und ewig Ups and Downs beinhalten und eine Simulation, ein Erinner-Dich, sein.
Du levelst dich durch es hindurch, probierst alle möglichen Simulationen aus, angefangen von „Ich muss hier irgendwie überleben!“ über „Erst wenn das letzte Trauma geheilt, das letzte Mißverständnis ausgeräumt, mein Bankkonto gefüllt und ich endlich in Frieden bin mit…., DANN werde ich….“ bis hin zu „ Ich hasse mich- wer noch?“, „Manni Manni Manni mäks ä ritsch görls wörld!“ und „Oll is LAAHAAHAAV!“
„DRAMA, Baby!“ ist auch äußerst beliebt, ebenso wie „Ich habe mich verloren- wer hilft mir, mich wiederzufinden?“, „Finde deinen Seelen-Partner!: Part 3333“ und „GEMEINSAM erschaffen wir … (eine neue Welt, den Weltfrieden, den Himmel auf Erden (der aus unerfindlichen Gründen stets zur Hölle mutiert), eine Regierung, die sich für Föhnfrisuren und Fata Morganas stark macht, fünf neue Geschlechter und fünfzig neue Katastrophen-Szenarien: wir werden alle sterben!), Part 9999“.
Bis du so ab Level 150 (frei erfunden, Anm. d. Redaktion) realisierst: Man, das ganze up-leveln änd se Schädo-Wörk hätte ich mir total sparen können- ser is überhaupt kein Schädo! Alter, wie krass!
Wenn mir all das manchmal so richtig zum Hals raushängt und ich mir denke:
„Was hab ich mir nur bloß dabei gedacht!“, dann hüte ich mich tunlichst davor, weiter zu denken.
Kommt selten was Gutes bei rum außer Mindfuck.
Stattdessen brühe ich mir eine schöne Tasse Tee auf und mache dann exakt: nichts.
Und mittlerweile muss ich mich nichtmal mehr dafür tadeln.
Irgendwo weit hinten im Hirnkasterl hör ich verschwommen eine Stimme plärren:
„Du solltest aber….!“
„Wenn du so weitermachst….“
„SO wird das nie was!“
„Erst die Arbeit, dann…“
Ach, halt die Fresse.
Und dann sitz ich da, lausche dem Regen, der aufs Dachfenster prasselt, schlürfe meinen überzuckerten Tee, streichle den Kater und finde alles so richtig kacke.
Also bis auf den Regen.
Und den Zuckerschock-Tee.
Und den schnurrenden Kater.
Ich bin so richtig lebensmüde.
Genervt.
Frustriert.
Unfähig.
Erschöpft.
Ver…
Da- ein kleiner, zarter Sonnenstrahl kämpft sich durch die trübe Wolkendecke und bricht sich im Fensterkristall.
Lauter kleine, tanzende Regenbögen.
Der Kater seufzt, gähnt wohlig und streckt sich genüßlich.
Ein lautes „FUCK!“ ertönt von unten, gefolgt von Gepolter.
Wo war ich stehengeblieben?
Ach ja.
Verzweifelt war’s, glaube ich.
Bin mir aber nicht mehr ganz sicher.
Ist ja eigentlich auch egal.
Eh alles Spompanadeln.
Isses halt kacke.
Lieblings-Mantra.
Ich schlürfe den Rest Tee, schlüpfe in die Gummistiefel, Regenjacke an und beschließe, es draußen weiter kacke zu finden.
Hab ich schon mal erwähnt, wie wunderschön ich glitzernde Regentropfen an Grashalmen finde, in denen sich die Sonne bricht?
Pfützen hüpfen?
Fifty shades of green?
Ich glaub, ich muss ein grünes Bild malen.
Gleich, wenn ich wieder drinnen bin.
War was?
Ach ja: die vorübergehende Abwesenheit von Sonnenschein.
Schon tausendmal erlebt.
Schon tausendmal tausend Varianten von „Alles kacke- Ich mag nicht mehr!“ erlebt.
Und trotzdem komm ich immer wieder her.
Warum?
Wegen den glitzernden Regentropfen.
Dem dampfenden Tee.
Katzenschnurren und Windgestreichel.
Datteln in Mandelmus getunkt.
Ein Lächeln unter Tränen.
Me(h)(e)r.
Tausendundeine Farbe.
Lebewohl und Willkommen sagen.
Berührt sein.
Wenn juckt da so ein bißchen Kacke?
Oll is rilli lav.
Sogar se schitt.
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