Vom loslassen und anderem Blödsinn

Du kannst deinen Widerstand nicht „aufgeben“.
Du kannst auch nichts „loslassen“.
Diesen Spiri-Blödsinn liest man immer wieder- und es setzt so viele Menschen unter Druck :
„Ich muß endlich meinen Widerstand aufgeben, DANN….“
„Wenn ich nur endlich dieses oder jenes loslassen könnte, DANN…“
Einen alten Scheiß mußt du.
Wenn du Widerstand gegen etwas hast, hast du Widerstand. Punkt.
Wenn du (noch) an etwas hängst, hängst du noch an etwas. Punkt.
So lange, bis es nicht mehr so ist. Ganz einfach.
Und der Wunsch, etwas „loszulassen“ oder „endlich den Widerstand aufzugeben“, IST Widerstand. Widerstand gegen das, was IST.
Du bist keinen Furz „spiritueller“ oder „weiter“, wenn du keinen Widerstand mehr hast, und auch nicht, wenn du nicht mehr an etwas hängst.
Mit diesen dämlichen und verkackten Urteilen und Bewertungen pflegen wir uns immer wieder das Leben zu vermiesen- weil andere unsere Wut oder Traurigkeit, unseren Schmerz oder unsere Verzweiflung nicht ausgehalten haben, halten wir es genauso.
Weil man uns schnellstmöglich wieder „in Ordnung“ zu bringen versucht hat, halten wir es genauso.
Weil unsere Gefühle ignoriert wurden, halten wir es genauso.
Dementsprechend wollen wir sie schnellstmöglich weghaben: sie wegtransformieren, wegheilen oder wegfühlen.
Oder wir ignorieren sie. Bis es nicht mehr geht.
Wir haben nie gelernt, uns liebevoll zu halten, uns die größtmögliche Fürsorge angedeihen zu lassen, bei uns zu bleiben, wenn unangenehme Gefühle zu Gast sind.
Und im ungünstigsten Fall betäuben wir sie und projizieren sie auf andere.
Weißt du, was wirklich zutiefst spirituell ist? Im allerbesten Sinne des Wortes?
Anzuerkennen- aus tiefstem Herzen- dass auch sie vom Geist Gottes, vom Spirit des EINEN, erfüllt sind.
Ihnen zu danken. Und sie zu segnen.
Danke ENGE- durch dich erfahre ich, wie endlos WEIT ich bin.
Danke WIDERSTAND- durch dich erfahre ich den Fluß des Lebens.
Danke FESTHALTEN- durch dich erfahre ich loslassen.
Danke WUT-durch dich erfahre ich meine Kraft, Blockaden zu sprengen.
Danke TRAURIGKEIT- durch dich erfahre ich Glück.
Danke VERZWEIFLUNG- durch dich erfahre ich EINvernehmen.
Danke EINSAMKEIT- durch dich erfahre ich Verbundenheit.
Frieden ist nicht „spiritueller“ als Wut- auch wenn er sich angenehmer anfühlen mag.
Beides IST einfach.
Sei wütend, sei traurig, halte fest und hab Widerstand.
Wundervoll!
Wie gesegnet du bist, alles das erLEBEN zu dürfen!
Und:
Du mußt nirgendwohin.
Du mußt nichts erreichen.
Du bist längst zuhause.
Warst nie weg.